Beschreibung
Das Gruppendiskussionsverfahren ist in jüngster Zeit auf dem besten Wege, neben den ‚etablierten’ Einzelinterviewverfahren zu einem der Standarderhebungsverfahren qualitativer Sozialforschung zu avancieren. In dem Band werden Beispiele aus unterschiedlichen Forschungsfeldern praxisnah präsentiert und einschlägige methodisch-methodologische Weiterentwicklungen des Verfahrens dargestellt und diskutiert.
Die 2. Auflage ist vollständig überarbeitet und aktualisiert.
In den verschiedenen Beiträgen sollen Leserinnen und Leser an die Analyse von Gruppendiskussionen auf dem Wege der Konkretion am Beispiel bereits laufender oder abgeschlossener Forschungsvorhaben herangeführt werden. Es werden sowohl Weiterentwicklungen des Verfahrens, als auch konkrete, mit dem Verfahren arbeitende Forschungsprojekte vorgestellt. Forschungsergebnisse werden u.a. aus den Bereichen Kindheits- und Jugendforschung, Migrationsforschung, Medienforschung, Evaluationsforschung, Organisationskulturforschung und Geschlechterforschung präsentiert. Weitere Beiträge informieren über methodisch-methodologische Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Diskursorganisation, setzen in Kenntnis über die Kombination des Verfahrens mit Videographie und Bildanalyse und loten Möglichkeiten einer Didaktik des Gruppendiskussionsverfahrens aus.
Aus dem Inhalt:
Kindheit: Handlungspraxis in Ritual und Spiel
Iris Nentwig-Gesemann: Regelgeleitete, habituelle und aktionistische Spielpraxis. Die Analyse von Kinderspielkultur mit Hilfe videogestützter Gruppendiskussionen
Monika Wagner-Willi: Rituelle Praxis im Spannungsfeld zwischen schulischer Institution und Peergroup. Gruppendiskussionen mit Schülern
Jugend: Politische, Ästhetische und berufliche Orientierungen
Barbara Asbrand: Wissen und Handeln in der Weltgesellschaft. Gruppendiskussionen mit Jugendlichen zum Thema ‚Globalisierung‘
Heinz-Hermann Krüger/Nicole Pfaff: Zum Umgang mit rechten und ethnozentrischen Orientierungen an Schulen in Sachsen-Anhalt – Triangulation von Gruppendiskussionsverfahren und einem quantitativem Jugendsurvey
Karin Schittenhelm: Statuspassagen zwischen Schule, Ausbildung und Arbeitswelt. Eine Analyse auf der Basis von Gruppendiskussionen
Wivian Weller: HipHop-Gruppen in São Paulo und Berlin: ästhetische Praxis und kollektive Orientierungen junger Schwarzer und Migranten
Stefan Welling: Der Computer als Mittel zum Zweck. Milieusensitive computerunterstützte Jugendarbeit als Gegenstand von Gruppendiskussionen.
Handlungspraxis und Legitimation im organisatorischen und gesellschaftlichen Kontext
Frank Ernst: Freiwilliges Engagement als Gegenstand von Gruppendiskussionen
Anja Mensching: „Goldfasan“ versus „Kollege vom höheren Dienst“. Zur Rekonstruktion gelebter Hierarchiebeziehungen in der Polizei
Kai Dröge / Sighard Neckel / Irene Somm:Das Leistungsprinzip als Deutungsressource. Zur Rekonstruktion von gesellschaftlichem Bewertungswissen
Allgemeine methodische Reflexionen und Zugänge
Burkard Michel: Das Gruppendiskussionsverfahren in der (Bild-) Rezeptionsforschung
Ralf Bohnsack/Aglaja Przyborski: Machtverhältnisse im Diskurs. Zur formalen Diskursorganisation in Gruppendiskussionen
Arnd-Michael Nohl: Interkulturelle Kommunikation in Gruppendiskussionen – Propositionalität und Performanz in dokumentarischer Interpretation
Ralf Bohnsack/Iris Nentwig-Gesemann: Dokumentarische Evaluationsforschung und Gruppendiskussionsverfahren am Beispiel einer Evaluationsstudie zu Peer-Mediation an Schulen
Burkhard Schäffer: Gruppendiskussionen lehren und lernen. Aspekte einer rekonstruktiven Didaktik qualitativer Forschung
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Die Herausgeberin und Herausgeber:
Prof. Dr. Ralf Bohnsack, Freie Universität Berlin.
Dr. Aglaja Przyborski, Universität Wien, Österreich.
PD Dr. Burkhard Schäffer, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (pdf- Infoblatt).
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