Beschreibung
„Gepflegte Männlichkeiten“ ist der Gewinnertitel des Dissertationswettbewerbs promotion 2021.
Wie präsentieren Pflegeheimbewohner sich im Pflegeheim als Männer? Die Auseinandersetzung mit Männlichkeiten im Pflegeheim aus einer biographischen Perspektive steht im Fokus des Buches. Das Zusammenspiel von Alter und Männlichkeiten im Kontext von Pflegeeinrichtungen wird dabei soziologisch und sozialgerontologisch ausgeleuchtet. Dazu werden Perspektiven der Alterns-, Geschlechter- und Biographieforschung aus einer intersektionellen Perspektive miteinander verknüpft.
In Zeiten des demographischen Wandels und dem erwarteten Anstieg von Pflegeheimbewohnern handelt es sich um ein hochaktuelles Thema. Die Biographien der hochaltrigen Pflegeheimbewohner bilden den Ausgangspunkt, um sich mit den Konstruktionen von Männlichkeiten über den Lebenslauf, im Alter und im Pflegeheim auseinanderzusetzten.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Autorin:
Rafaela Werny (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung, Goethe-Universität Frankfurt/Main
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende der Sozialwissenschaften
Areti-Kristin Bouras –
Bis jetzt bin ich im Studium der Geschlechter- und Männlichkeitsforschung vorwiegend auf Studien und Erhebungen zu jungen Männern gestoßen. Umso besser, dass dieses Buch eine ganz neue Richtung einschlägt und den Fokus auf ältere Männer legt und wie sie Männlichkeit für sich aushandeln. Zusätzlich arbeitet die Autorin mit einem biografietheoretischen Ansatz, den ich ebenfalls nur selten in Arbeiten der Geschlechterforschung sehe.
Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet und gibt einen exzellenten Einblick in die Methode und die Anwendung dieser. Für mich war das besonders interessant, da ich meine Masterarbeit gerade ebenfalls über ein geschlechtertheoretisches Thema schreibe und dabei biografietheoretisch arbeite. So konnte ich das Buch auch als Beispiel nutzen, um mir zu überlegen, wie ich meine Studie inhaltlich aufbaue.
Ich kann das Buch allen Studierenden empfehlen, die sich für das Thema Geschlechterforschung aus einer alternativen Perspektive interessieren und gleichzeitig einen biografietheoretischen Zugang in der Praxis angewendet sehen wollen.
Johannes –
Die Dissertationsschrift von Frau Dr. Werny hat die unabhängige Fachjury des Budrich Verlags im jährlich ausgeschriebenen Promotionswettbewerb überzeugt und damit die kostenlose Publikation in der Reihe promotion gewonnen. Das Votum der fachkundigen Jury kann ich nach der Lektüre vollumfänglich nachvollziehen.
Nicht nur das Thema, sondern auch die Darstellung des methodischen Vorgehens sowie die Aufbereitung und Diskussion der Ergebnisse bieten einen Mehrwert und Inspiration für meine eigenen Arbeiten. Insbesondere auch die aufgezeigten Forschungslücken und -ansätze für zukünftige Projekte in diesem Themenfeld, die die Autorin in ihrem Resümee darlegt, lassen interessante weiterführende Überlegungen entstehen.
Die Dissertation kann allen Gerontolog*innen, Pflegefachpersonen, Pflegewissenschaftler*innen aber auch Studierenden, Forschenden und Praktiker*innen im Feld der Gender Studies spannende und dringend notwendige Impulse geben.