Beschreibung
Open Access: Der Titel „Kindheit und Arbeit“ (DOI: 10.3224/84742377) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Die Arbeit von Kindern ist weder ein Relikt vergangener Zeiten noch zurückgebliebener Gesellschaften. Mit Blick auf Lateinamerika, Afrika und Asien ebenso wie auf Europa und Deutschland schärft das Buch den Blick für die Vielfalt der Formen und Bedeutungen, die Arbeit für Kinder hat und haben kann. Der Autor hinterfragt eingeschliffene Reflexe und vermeintliche Gewissheiten und Urteile und zeigt anhand mehrerer Studien, dass bisherige Maßnahmen gegen Kinderarbeit kritisch zu hinterfragen sind.
Die dargestellten Forschungsergebnisse machen deutlich, dass die Arbeit von Kindern sehr verschiedene Formen annehmen kann, dass sie den Kindern schaden, aber auch gewissermaßen zugutekommen kann. Auf der Grundlage zahlreicher Studien aus verschiedenen Kontinenten zeigt das Buch, dass Kinder ihre Arbeit oft anders sehen und bewerten, als dies Erwachsene tun – und dass Maßnahmen gegen Kinderarbeit nicht immer im Interesse der Kinder sind. Es macht deutlich, dass Kinder mit ihrer Arbeit oft wichtige Beiträge für ihre Familien und Gesellschaften erbringen, deren Anerkennung bis heute aussteht, und dass sie sich arbeitende Kinder vor allem in den südlichen Kontinenten in die öffentlichen und vor der Öffentlichkeit verborgenen Angelegenheiten einmischen und eigene Initiativen und Vorstellungen eines besseren Lebens und einer Arbeit entwickeln, die auch für sie von Vorteil ist. Zumindest in den Ländern des Globalen Südens haben sich arbeitende Kinder – über nationale Grenzen hinweg – als Protagonist*innen einer Gesellschaft erwiesen, in der die Würde der Kinder ebenso wie die aller Menschen geachtet wird. Vor diesem Hintergrund fordert das Buch dazu heraus, im Umgang mit der Arbeit der Kinder subjektorientierte Wege zu gehen – praktisch und theoretisch – und die neuen Perspektiven, die die internationale Forschung auf diesem Gebiet entwickelt, auch im deutschen Sprachraum stärker zu beachten. Der Dialog zwischen verschiedenen Gesellschaften, Kulturen und Kontinenten kann hierfür hilfreich und produktiv sein.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Der Autor:
Prof. Dr. Manfred Liebel, Prof. a.D. für Soziologie an der Technischen Universität Berlin, aktuell: unabhängiger Forscher und Autor sowie Schirmherr des Master Childhood Studies and Childrens Rights an der Fachhochschule Potsdam
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Target group:
Studierende, Lehrende und Forschende der Sozialwissenschaften, insbesondere Kindheits- und Kinderrechtsforschung; Praxis der Kinderrechte und sozialpädagogische Praxis
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