Beschreibung
Emotionen begleiten unser Handeln oder gehen ihm voraus. Entsprechend sind Pädagog*innen für den Umgang mit Emotionen zu professionalisieren. Dem stehen gegenwärtig Konjunkturen gegenüber, die eine von Emotionen unbelastete Verhaltensregulation als Ideal der modernen Intervention vorgeben. In der Publikation wird der Zusammenhang von pädagogischer Professionalisierung, Emotion und Disziplinierungstechniken ausgearbeitet.
Emotionen können einen starken Motor, aber auch ein großes Risiko in Erziehungs-, Bildungs- und Unterrichtsprozessen darstellen. In einem psychoanalytisch-pädagogischen Professionsverständnis ist eine Kultivierung der Affekte und Gefühle Programm. Pädagog*innen sind für einen gezielten und reflektierten Umgang mit Affekten und Gefühlen, den eigenen und fremden, zu professionalisieren. Konträr dazu stehen gegenwärtige Bewegungen, die sich auf die Regulation des Verhaltens konzentrieren. Das Ideal einer leidenschaftslosen, affektfreien, objektiven Konsequenz auf ein (Fehl-)Verhalten stellt ein Ideal der modernen Intervention in pädagogischen Kontexten dar. Vor allem für die professionelle pädagogische Arbeit in der Schule zeigt sich eine Diskrepanz zwischen einem kaum vorhandenen erziehungswissenschaftlichem Diskurs einerseits und den allgegenwärtigen Disziplinierungs- und Strafpraktiken in den Institutionen andererseits. In der Publikation soll der hoch relevante, aber in der Forschung noch wenig fundierte und reflektierte Zusammenhang von pädagogischer Professionalisierung, Emotion und neuen und alten Techniken der Disziplinierung ausgearbeitet werden.
Prof. Dr. Bernhard Rauh, Universität Regensburg
Prof. Dr. Nicole Welter, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Dr. Manuel Franzmann, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Kim Magiera, M.A., Dipl.-Päd., Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Jennis Schramm, M.A., Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Nicolaus Wilder, Dipl.-Päd., Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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