Beschreibung
Praxisanleiter*innen (auch als Praxisanleitungen bezeichnet) spielen eine wichtige Rolle für den Erfolg oder Misserfolg einer frühpädagogischen Ausbildung: Sie stehen Praktikant*innen in Kitas als Begleitpersonen zur Seite und fungieren so als vermittelnde Schnittstelle zwischen fach- oder hochschulisch Erlerntem und der konkreten Fachpraxis. Dabei bewegen sich Praxisanleiter*innen in einem Arbeitsfeld, das von hohen Erwartungen an ihre Aufgabe geprägt ist, aber bislang wenig verbindliche Strukturen dafür bietet. Die rekonstruktive Studie gibt Einblick in das professionelle Selbstverständnis und weitere handlungsleitende Orientierungen anleitender Fachkräfte.
Praxisanleiter*innen (im Fachdiskurs auch Praxismentor*innen genannt) begleiten frühpädagogische Praktikant*innen bei ihren ersten Schritten im beruflichen Alltag und unterstützen sie professionell zu agieren. Sie vermitteln an der Schnittstelle zwischen fachschulisch bzw. hochschulisch Erlerntem und der konkreten Fachpraxis. Nicht selten ist das Gelingen ihrer Anleitung maßgeblich für den Erfolg oder aber den Misserfolg einer Ausbildung. Obwohl Praxisanleiter*innen eine Schlüsselposition innehaben, spielen sie in der frühpädagogischen Forschungslandschaft bislang kaum eine Rolle. Jedoch werden hohe normative Erwartungen an sie herangetragen, die sich u.a. in zahlreichen Praxisbüchern, Leitfäden und Weiterbildungskonzepten ausdrücken. Mit der vorliegenden Arbeit richtet die Autorin das Augenmerk perspektivisch auf die Praxisanleiter*innen in Kindertageseinrichtungen und stellt die Frage, welche handlungsleitenden Orientierungen sich bei ihnen bezüglich ihrer Ausbildungstätigkeit identifizieren lassen. Die Autorin wählt als Zugang ihrer rekonstruktiven Studie die Diskurse der Akademisierung und Professionalisierung. Sie trianguliert die Erkenntnisse berufsbiografischer Interviews, aus Gruppendiskussionen und Fokus-Tagebüchern, und verdichtet sie in vier ausführlichen Fallrekonstruktionen und einem fallübergreifenden Vergleich. Im Ergebnis lassen sich Dimensionen des professionellen Selbstverständnisses in verschiedenen Ausprägungen sowie verschiedene Orientierungen u.a. in Bezug auf den Umgang mit Differenzen identifizieren. Die Bedeutsamkeit der eigenen Berufsbiografie sowie die Notwendigkeit der Einbindung von Praxisanleitung in alle Ebenen des institutionellen Kontextes zeigen sich ebenfalls. Mit Blick auf den Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen und der Forderung nach Professionalisierung und Qualitätssteigerung formuliert die Autorin klare Postulate für das Praxisfeld.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Online-Anhang: 10.3224/96665065A
Die Autorin:
Katja Scheer, M.A., Promotion an der Universität Osnabrück in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum, derzeit Projektkoordinatorin Qualifizierung beim AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. in Dortmund, mehrere Jahre Lehrbeauftragte der Evangelischen Hochschule RWL in Bochum.
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende der Erziehungswissenschaft, insbesondere der Frühpädagogik
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