Beschreibung
Open Access: Der Titel „Wer wird gefördert?“ (DOI: 10.3224/96665075) ist kostenlos im Open Access (PDF) herunterladbar oder kostenpflichtig als Print-Ausgabe erhältlich. Der Titel steht unter der Creative Commons Lizenz Attribution 4.0 International (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Soziale Herkunft entscheidet in Deutschland über den Bildungserfolg. Die ungleiche Verteilung von Bildungschancen zeigt sich auch im Bereich der Begabtenförderung: Obwohl Begabung und Intelligenz in der Gesellschaft normalverteilt sind, sind Schüler*innen aus weniger privilegierten Verhältnissen in Stipendienprogrammen und Begabtenförderungswerken unterrepräsentiert. Ursachen dafür lassen sich bei Lehrkräften ausfindig machen, die Schüler*innen für Förderprogramme nominieren. Die Studie analysiert anhand des Stipendienprogramms RuhrTalente, wie Lehrkräfte Stipendienwürdigkeit konstruieren. Aus den Ergebnissen lassen sich Maßnahmen ableiten, die zu einem langfristigen Abbau von Bildungsungerechtigkeit beitragen können.
Die Studie geht den Fragen nach, welche Orientierungen das Handeln von Lehrkräften bei der Auswahl von Schüler:innen für Stipendienprogramme (am Beispiel des Programms RuhrTalente) bestimmen und wie Lehrkräfte Stipendienwürdigkeit konstruieren.
Im Rahmen der Studie wurden narrativ fundierte Interviews mit Lehrkräften an sozialräumlich benachteiligten Standorten im Ruhrgebiet geführt, die in der Vergangenheit vermehrt Schüler:innen für das Stipendienprogramm RuhrTalente empfohlen haben. Methodisch ist die Forschung im Bereich der qualitativ-rekonstruktiven Sozialforschung zu verorten. Die Dokumentarische Methode nach Ralf Bohnsack liegt dem Forschungsprozess zugrunde. Diese identifiziert konjunktives Wissen durch die Generierung selbstläufiger Erzählungen und Beschreibungen. Das Ziel der Methode ist die Rekonstruktion von Orientierungsmustern. Die empirischen Ergebnisse werden als Typen formuliert.
Auf Grundlage der Interviewergebnisse wurden drei sinngenetischen Typen formuliert, die die unterschiedlichen Orientierungen der Lehrkräfte in Bezug auf deren Vorstellungen von Stipendienwürdigkeit sichtbar machen. Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich Maßnahmen zur Verbesserung der Unterstützung der Praxis von Lehrkräften ableiten, die zu einem langfristigen Abbau von Bildungsungerechtigkeit beitragen können.
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Die Autorin:
Franziska Sophie Proskawetz, wissenschaftliche Mitarbeiterin, AG Bildungsforschung, Fakultät für Bildungswissenschaften, Universität Duisburg-Essen
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Der Fachbereich:
Educational Science
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