Beschreibung
Von der Wissensproduktion und Erkenntnisgenerierung bis zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten wirken verschiedene machtvolle Selektionsmechanismen, mit denen sich Autor*innen im Rahmen der Praktiken wissenschaftlichen Publizierens im Bereich der Erwachsenenbildungswissenschaft beschäftigen. Schon die Formulierung einer Idee unterliegt bestimmten Wertzuschreibungen und Funktionslogiken des Publizierens und bei der Begutachtung eingereichter Manuskripte geht es nicht (mehr) nur um die Beurteilung dargestellter Ergebnisse und Erkenntnisse, sondern auch – selbst beim Double-Blind-Review – um die Be-/Wertung der Wissenschaftler*innen selbst. Das Zählen und Sichtbarmachen von Publikationen und Zitationen entlang hierarchisierter Publikationsformate und spezifischer Publikationsmedien sind hierbei die sichtbarsten Marker.
Die Frage nach der Begutachtung, dem Wert und der Funktion des Veröffentlichens ist eine zentrale und gleichzeitig komplexe für die Sozial- und Geisteswissenschaften. Im Horizont wissenschaftlichen Schreibens und Publizierens erhält vor allem das Begutachtungsverfahren von Manuskripten eine Schlüsselstellung, hat es doch sowohl Effekte auf die Form und Gestaltung eines Textes als auch Einfluss auf den Inhalt und die Veröffentlichung. Dabei bilden Begutachtungsverfahren, wie das Peer Review, einerseits den komplexen Fall einer arbeitsteiligen und mehrinstanzlichen Urteilsbildung, die zur Qualitätssicherung und Optimierung von Kommunikationsangeboten beitragen, indem sie eine Orientierung zur Lektürewürdigkeit offerieren und damit auch Leseaufmerksamkeit auf bestimmte Foren lenken. Andererseis ermöglichen sie die kontrollierte, also gesteuerte Zuteilung und Versagung von Reputation.
Die Herausgeber*innen:
Dr. Malte Ebner von Eschenbach, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Pädagogik, Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg
Stephanie Freide, Promovendin, Institut für Pädagogik, Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg
Stefan Rundel, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Bildungswissenschaft, Universität der Bundeswehr München
Die Fachbereiche:
Erziehungswissenschaft, Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften
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