Beschreibung
Wie ergeht es Menschen in ohnehin schon schwierigen Lebenslagen während der Corona-Krise? Ziel des Sammelbandes ist es, die Perspektive von Adressat*innen und Nutzer*innen Sozialer Arbeit auf die durch die Corona-Krise bedingten Veränderungen ihrer Alltagswelten und die Angebote Sozialer Arbeit empirisch aufzuzeigen. Hierzu werden im Sammelband sowohl erste empirische Analysen dargestellt als auch die vorliegenden Ergebnisse übergreifend auf Theoriedebatten sowie Impulse für Praxis und Forschung Sozialer Arbeit hin diskutiert.
Der gegenwärtigen empirischen Leerstelle bezogen auf die Wahrnehmung der Krise von Adressat*innen und Nutzer*innen Sozialer Arbeit steht aktuell eine weit verbreitete Sorge dem Wohlergehen der Adressat*innen Sozialer Arbeit entgegen. Seit April 2020 gibt es eine Vielzahl an Problemaufrissen, Brandbriefen, problematisierenden Analysen, die die Corona-Krise als Verstärkerin ohnehin bestehender sozialer Ungleichheiten betrachten und je nach Ausrichtung politische Interventionen fordern. Ein Großteil dieser Analysen bezieht sich entweder auf Einschätzungen von Sozialarbeiter*innen oder auf analytische Schlüsse. Im Vergleich zur Perspektive der Sozialen Arbeit als Profession gibt es dagegen bisher kaum Veröffentlichungen zu der Frage, wie die Adressat*innen und Nutzer*innen Sozialer Arbeit selbst die Corona-Krise betrachten und erleben, die in all ihrer Unterschiedlichkeit doch gemein haben, dass sie zumeist über unterdurchschnittliche soziale, ökonomische und kulturelle Ressourcen verfügen. Als Fachgruppe Adressat*innen, Nutzer*innen und (Nicht)Nutzung Sozialer Arbeit der DGSA fühlen wir uns jedoch genau dieser Perspektive besonders verpflichtet: diejenigen zu Wort kommen zu lassen, ,über die in der Sozialen Arbeit meist nur gesprochen wird‘.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
The editors:
Prof. Dr. Kathrin Aghamiri, Fachhochschule Münster
Prof. Dr. Rebekka Streck, Evangelische Hochschule Berlin
Prof. Dr. Anne van Rießen, Hochschule Düsseldorf
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Forschende, Lehrende und Praxis der Sozialen Arbeit
Amelie Steffen –
Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Zusätzlich gibt es ein Vorwort und zwei einleitende Texte. Das Vorwort beginnt im Sommer 2021 und zeigt somit schon einen Rückblick, der kaum aktueller sein könnte. Im ersten Teil liegt der Fokus auf Kindern, Jugendlichen und Eltern: Es wird auf die ersten Lockdowns zurückgeblickt. Im zweiten Teil werden die Gefühlslage und die Herausforderungen Erwachsener behandelt, bevor im dritten Teil ältere Menschen im Mittelpunkt stehen. Demnach kommt keine Alterskategorie zu kurz und das Buch liefert einen umfassenden Einblick in die Lage und Perspektive aller AdressatInnen. Der letzte Teil thematisiert die Herausforderungen für die Soziale Arbeit, ihre Forschung und Praxis. Ich empfehle das Buch jeder und jedem, die/der eine Hausarbeit oder Abschlussarbeit im sozialen Bereich schreibt, da das Buch es einem sehr leicht macht, sich über die empirische (Forschungs-)Lage der Sozialen Arbeit zu informieren.
Melek Yildiz –
Der Herausgeber*innenband „Alltag und Soziale Arbeit in der Corona-Pandemie‘. Einblicke in Perspektiven der Adressat*innen“ befasst sich mit der Situation von Menschen, die sich ohnehin schon in schwierigen Lebenslagen befinden, während der Corona-Krise. Aufgeteilt ist das Buch in vier Teile: Im ersten Teil stehen „Kinder, Jugendliche und Eltern“ im Mittelpunkt, im zweiten Teil „Erwachsene in ausschließenden Lebenssituationen“, im dritten Teil „Ältere Menschen“ und im vierten und letzten Teil, mit der Oberüberschrift „Kommentare zu Sozialer Arbeit und sozialarbeiterischer Forschung in der Corona-Pandemie“, werden die Herausforderungen für die Soziale Arbeit, ihre Forschung und Praxis vorgestellt.
Ich empfehle das Buch jeder und jedem, die/der eine Hausarbeit oder Abschlussarbeit im sozialen Bereich schreibt, da das Buch es einem sehr leicht macht, sich über die empirische (Forschungs-)Lage der Sozialen Arbeit zu informieren. Es ist sehr „leicht“ geschrieben und zu lesen. Die Reihe wendet sich an Lehrende, Forschende, Fachkräfte und Studierende der Sozialen Arbeit (sowie benachbarter Disziplinen und Professionen, die sich ebenfalls mit den Gegenständen der Sozialen Arbeit befassen).