Beschreibung
Qualitative Forschung bedeutet die Erhebung und Auswertung nicht-standardisierter Daten, für die unterschiedliche Methoden zur Verfügung stehen. Qualitative Zugänge enthalten einen ausdifferenzierten Forschungsprozess, für den die Auseinandersetzung mit vieldeutigem Forschungsmaterial charakteristisch ist. Die Komplexität des Forschungsprozesses und die Vieldeutigkeit von empirischen Materialien sind Thema des Sammelbandes. Diskutiert werden einerseits der Weg des Forschungsvorganges, der prozesshafte Wandel von Perspektiven und Anschauungen und damit die Konturierung des Forschungsgegenstandes. Andererseits liegt der Fokus auf einem qualitativ begründeten Umgang mit vielfältigem Material und der potenziellen Mehrdeutigkeit der Daten. Die leitende Frage dabei ist: Inwiefern kann qualitative Forschung in Gewissheit münden und an welchen Stellen ist eine Offenheit sinnvoll?
Forschung als Prozess beinhaltet zum einen den Weg des Forschungsvorganges selbst. Von der Bedeutsamkeit des Falls über die Sinnstrukturen der Objektiven Hermeneutik, vom Blick auf die Transformation des Sozialen einer praxeologischen Forschung bis zu empirischen Rekonstruktionen im Längsschnitt, finden sich exemplarische Anmerkungen zu spezifischen qualitativen Forschungsmethoden, die den Wandel von Perspektiven und Anschauungen und zum anderen die Transformationsförmigkeit des Forschungsgegenstandes selbst thematisieren. Damit soll deutlich gemacht werden, inwiefern die qualitative Forschung einer fortschreitenden Bewegung gleicht, die sich darum bemüht, in die Tiefenschichten des empirischen Materials einzudringen und gleichzeitig eine hohe Aufmerksamkeit gegenüber der potenziellen Veränderlichkeit des zu erforschenden Gegenstandes selbst aufzubringen hat. Forschung und Vieldeutiges bezieht sich dagegen verstärkt auf einen Umgang mit einer Heterogenität des Datenmaterials und einer potenziellen Deutungsvielfalt der zu analysierenden Gegenstände. Thematisiert wird die Rekonstruktion unterschiedlicher Diskurse im Material in der Diskursanalyse, von Methoden und Methodologie in Bezug auf Intersektionalität und eine methodeninterne Triangulation am Beispiel einer Kombination narrativ-biographischer und leitfadengestützer methodischer Zugänge. Damit werden unterschiedliche qualitative Methoden einer prozessualen Forschungspraxis vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis + Leseprobe
Die Herausgeber*innen:
Prof. Dr. Jutta Ecarius, Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten: Familien-, Jugend- und Generationenforschung, Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Universität zu Köln
Dr. Ronnie Oliveras, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten: Familien-, Jugend- und Generationenforschung, Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Universität zu Köln
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Erziehungswissenschaft
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