Beschreibung
Die Soziale Frage – gleichermaßen historisch gewachsen wie hochaktuell. Das Lehrbuch erörtert in gesellschaftsanalytischer Herangehensweise, welche Rolle Soziale Arbeit in der sozialen Entwicklung einnimmt und einnehmen könnte. Es werden in diesem Kontext die einzelnen Anzeichen sozialer Ungleichheit aufgegriffen: Erwerbslosigkeit, Leiharbeitsmodelle, steigendes Armutsrisiko, Schulden, Obdachlosigkeit, Prekarität in den Industrienationen bis hin zu Massenverelendungen.
Die Soziale Frage, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der europäischen Bevölkerungsexplosion und der ersten industriellen Revolution einherging, ist heute wieder aktuell. Spätestens mit dem Ausbruch der noch immer andauernden globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 ist die Soziale Frage im 21. Jahrhundert angekommen. Bei genauerer Betrachtung scheint die Krise in den kapitalistischen Transformationsphasen zum Normalzustand geworden zu sein: Leiharbeitsmodelle, steigendes Armutsrisiko, Kinderarmut, geopolitische Kriege und Flucht in die Peripherie sind nur einige Parameter, an denen sich das ablesen lässt. Während Politiker*innen durch nationalistische Ideologien diese Lage befeuern, verleihen Kapitalismusverlierer*innen ihren Ressentiments mit Hass, Terror und Gewalt Ausdruck. Historisch betrachtet lassen sich in allen Phasen der kapitalistischen Transformation ähnliche ökonomische und politische Mechanismen sowie individuelle und kollektive Bewältigungsstrategien, wie rassistische Abwertungen oder Solidarität, erkennen. In diesem Zusammenhang stellt sich für die Soziale Arbeit die Frage, welchen fachlichen und ethischen Standpunkt sie zu diesen Widersprüchen einnimmt. Kann die Soziale Arbeit ihr allparteiisches Professionsverständnis behaupten oder muss im Kontext der neuen Sozialen Frage dieses Professionsverständnis in ein anwaltschaftliches, parteiisches und proaktives umgewandelt werden?
Die Autor*innen:
Prof. Dr. Stefan Paulus, Dozent, FHS St. Gallen, Schweiz
Prof. Dr. Bettina Grubenmann, Dozentin, FHS St. Gallen, Schweiz
Hier finden Sie den Waschzettel zum Buch (PDF-Infoblatt).
Die Zielgruppe:
Lehrende, Forschende, Praxis der Sozialwissenschaft, Sozialarbeiter*innen, politische Aktivist*innen
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