Inhalt
Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research
3-2023: Kinderschutz in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Torsten Linke / Andrea G. Eckhardt: Editorial
Schwerpunktbeiträge
Alida Birke / Sonja Riedl / Tanja Rusack / Mechthild Wolff: Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit? Ein bundesweiter Überblick
Lisa vom Felde / Laura Hilb / Daniela Rohleder: Jugendschutz für geflüchtete Kinder in Deutschland – Rechte und Realitäten
Marie-Theres Pooch / Daniel Doll / Regine Derr / Barbara Kavemann / Cornelia Helfferich† / Heinz Kindler: Sich und andere vor sexueller Gewalt schützen: Strategien von Jugendlichen in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Bernd Christmann: Disclosure von sexualisierter Gewalt in schulischen Settings – Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation von Schule, Schulsozialarbeit und Jugendamt
Freie Beiträge
Markus Kluge: Bilder von gewünschten Kindern. Einzelfallanalyse eines Kinderwunschratgebers
Heinz-Hermann Krüger / Helena Heimbürge / Johanna Schultheiß / Christoph Berse: Die biografische Bedeutung einer außerschulischen Bildungsförderung im Kontext eines Fußballvereins für sozial benachteiligte Jugendliche mit Migrationsgeschichte
Kurzbeiträge
Cindy Dagott: Das System partizipativer Kontrolle – Sexualisierte Gewalt verhindern
Stefan Eberitzsch / Samuel Keller / Julia Rohrbach: Sichtweisen junger Menschen auf Partizipation und Schutz in stationären Erziehungshilfen
Nicola Barth / Julia Baumgarten / Sarah Preusker / Torsten Linke / Paul Enke: Care Leaver* – Bedarfe und Erfordernisse beim Übergang in das Erwachsenenleben. Fokus: Erfahrungen mit Beteiligung in der Jugendhilfe
Carina Pohl / Marion Pomey: Vulnerabilität und Wohlbefinden in der Kindheit
Rezensionen
Mathias Albert: Heinz-Hermann Krüger, Cathleen Grunert, Katja Ludwig (Hrsg.) (2022). Handbuch Kindheits- und Jugendforschung (2 Bände)
Veronika Bernard: Michael Luciak (Hrsg.) für die Initiative Minderheiten (2022). Ich habe jetzt andere Träume für mein Leben. Bildungsbiografien im Zeichen von Flucht und Migration
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Leseproben
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Abstracts
Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit? Ein bundesweiter Überblick (Alida Birke, Sonja Riedl, Tanja Rusack, Mechthild Wolff)
Seit einigen Jahren werden Schutzkonzepte in pädagogischen Organisationen erforscht, entwickelt und diskutiert. Bislang ist keine flächendeckende Umsetzung von Schutzkonzepten erfolgt, viele etablierte Verfahren kommen bei den jungen Menschen selbst nicht an. Unter Schutzkonzepten werden partizipative Organisationsentwicklungsprozesse verstanden, die dem Schutz und der Stärkung der persönlichen Rechte junger Menschen dienen. Der vorliegende Beitrag erörtert entlang des Forschungsstands und der Ergebnisse aus einer bundesweiten Onlinebefragung, welche Ansatzpunkte es für Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit gibt und wie derzeit die Umsetzung von Verfahren gelingt. Abschließend diskutiert der Beitrag, was es für organisationale Strukturen braucht, um die Rechte der jungen Menschen in der Kinder- und Jugendarbeit zu stärken. Schlagwörter: Schutzkonzept, Jugendarbeit, Kinderschutz, persönliche Rechte, Partizipation
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Jugendschutz für geflüchtete Kinder in Deutschland – Rechte und Realitäten (Lisa vom Felde, Laura Hilb, Daniela Rohleder)
Der Beitrag stellt zunächst die Rechte von geflüchteten Kindern in Deutschland und deren zugrundeliegenden gesetzlichen Normen dar. Daraufhin werden anhand der UN-Kinderrechtskonvention einzelne Lebensbereiche, wie beispielsweise Unterbringung, Bildung und Gesundheitsversorgung, rechtlich beleuchtet und dargelegt, ob die damit verbundenen Rechte und Ansprüche auch in der Praxis durchgesetzt werden können. Hier werden konkrete Probleme benannt und die unterschiedliche Lebenssituation von begleiteten und unbegleiteten Kindern und Jugendlichen aufgezeigt. Schlagwörter: UN-Kinderrechtskonvention, Kindeswohl, Flucht, Besondere Schutzbedürftigkeit, Psychische Gesundheit
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Sich und andere vor sexueller Gewalt schützen: Strategien von Jugendlichen in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (Marie-Theres Pooch, Daniel Doll, Regine Derr, Barbara Kavemann, Cornelia Helfferich †, Heinz Kindler)
Jugendliche übernehmen Verantwortung, wenn es um den Schutz vor sexuellen Übergriffen, insbesondere durch Gleichaltrige, geht. Bei jungen Menschen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe wurde in einem Mixed-Methods-Projekt untersucht, wie sie dies tun und welche Unterstützungsmöglichkeiten sich für die pädagogische Praxis bieten. Quantitativ berichteten 121 Jugendliche überwiegend soziale Selbstschutzstrategien in Absprache mit Freund:innen. In qualitativen Interviews wurden Strategien sichtbar, um unter Rückgriff auf Dritte (Bystander) Deutungs-, Handlungs- und Organisationsmacht zu sichern und sich sowie andere zu schützen. Gruppendiskussionen zeigten, dass Eingreifen als ein Prozess verstehbar ist, in dem Bystander sich mit Hürden konfrontiert sehen. Kann keine geeignete Lösung gefunden werden, scheitern diese Prozesse. Jugendliche profitierten von einer pädagogischen Bearbeitung von Schutzthemen und konnten Erwartungen an professionelles und organisationales Handeln formulieren. Schlagwörter: sexuelle Gewalt, Jugendalter, stationäre Jugendhilfe, Selbstschutz, Bystanderintervention
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Disclosure von sexualisierter Gewalt in schulischen Settings – Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation von Schule, Schulsozialarbeit und Jugendamt (Bernd Christmann)
Das Schulsystem soll sich gegenüber sexualisierter Gewalt zu einem Schutz- und Kompetenzort entwickeln. Kinder und Jugendliche sollen dort kompetente Ansprechpersonen finden, an die sie sich bei Gewalterfahrungen wenden können. Ebenso ist es unabdingbar, die bei (Verdacht auf) sexualisierte Gewalt erforderliche Kooperation zwischen Schule und Jugendamt zu gestalten. Sowohl die professionelle Begleitung von Disclosureprozessen als auch die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt stellen Schulen vor erhebliche Herausforderungen. Die Schulsozialarbeit scheint prädestiniert für die Bewältigung dieser Herausforderungen. Wie Schulsozialarbeiter*innen ihre Rolle im Umgang mit sexualisierter Gewalt ausfüllen ist jedoch mit vielen Fragen verbunden. Der Beitrag erörtert anhand einer Interviewstudie die Erfahrungen von Sozialarbeiter*innen mit Offenlegungen, Interventionen und Kooperationen im Handlungsfeld der Schulsozialarbeit, ein wesentlicher Fokus wird dabei auf die Zusammenarbeit mit Jugendämtern gelegt. Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen der Schulsozialarbeit werden vorgestellt. Schlagwörter: Schulsozialarbeit, Sexualisierte Gewalt, Offenlegung, Jugendamt
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Bilder von gewünschten Kindern. Einzelfallanalyse eines Kinderwunschratgebers (Markus Kluge)
Wenngleich Bilder von Kindern einen wichtigen Zugang der Kindheitsforschung darstellen, steht eine Untersuchung von Bildern, die in der Phase einer ungewollten Kinderlosigkeit bedeutsam werden, bislang aus. Im Rahmen der Einzelfallanalyse eines Kinderwunschratgebers werden fünf Bilder von gewünschten Kindern – das imaginierte, das ungewisse, das gezeugte, das temporäre und das geborene Kind – herausgearbeitet und auf ihren Stellenwert für die Adressierungen von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch hin befragt. Dabei zeigt sich, dass diese einen zentralen Baustein in der ambivalenten Argumentation und im Vermittlungsanliegen einer umfassenden Selbstsorge spielen. Schlagwörter: Bilder von gewünschten Kindern, ungewollte Kinderlosigkeit, Ratgeberforschung, Kindheitsforschung
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Die biografische Bedeutung einer außerschulischen Bildungsförderung im Kontext eines Fußballvereins für sozial benachteiligte Jugendliche mit Migrationsgeschichte (Heinz-Hermann Krüger, Helena Heimbürge, Johanna Schultheiß, Christoph Berse)
In diesem Artikel werden zentrale Ergebnisse einer jugendbiografischen Studie vorgestellt, die die Bildungsverläufe von benachteiligen Jugendlichen mit Migrationsgeschichte auf dem Weg zum Abitur insbesondere unter der Frage untersucht hat, welche biografische Bedeutung eine außerschulische Bildungsförderung im Kontext eines Fußballvereins für deren Bildungskarrieren hat. Nach der Skizzierung der Forschungsansätze und -resultate zu diesem Themengebiet aus der Jugend-, Migrations- und Bildungsforschung werden zunächst die Ziele und das Untersuchungsdesign der durchgeführten qualitativen Studie dargestellt. Anschließend wird an zwei maximal kontrastiven Fällen verdeutlicht, welche ganz unterschiedliche Bedeutung dieses außerschulische Bildungsprojekt für die Bildungsbiografien der beteiligten Jugendlichen haben kann. Ausgehend von diesen Eckfällen wird dann die auf der Basis aller Fallrekonstruktionen herausgearbeitete sinngenetische Typologie skizziert. Abschließend werden die Ergebnisse der jugendbiografischen Studie auf aktuelle Forschungsdiskurse zur Wirkung außerschulischer Nachhilfeprogramme, zu Biografien von Bildungsaufsteiger*innen aus migrantischen Milieus und zur Bildungsarbeit von Fußballvereinen rückbezogen. Schlagwörter: Bildungsbiografien, Jugendliche mit Migrationsgeschichte, außerschulische Bildungsförderung, Kooperation zwischen Fußballvereinen und Schule
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