Inhalt
ZDfm – Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management
2-2025: Diversity und Diskriminierungsschutz weiterdenken (1)
Andrea D. Bührmann / Elena Futter-Buck / Jördis Grabow / Doreen Müller: Editorial zum Schwerpunktthema: Diversity und Diskriminierungsschutz weiterdenken
Schwerpunktthema: Diversity und Diskriminierungsschutz weiterdenken
Beiträge aus der Wissenschaft
Anne Piezunka / Vera Moser: Diversität sichtbar machen – Evaluation von Schulen durch die Schulinspektionen
Simon Goebel: Rassismuskritische Analyse von Kinderbüchern. Empirische Befunde aus einem Kooperationsprojekt
Christina Biel / Cristina Raffaele: Mit Antidiskriminierungsberatung gegen Rassismus in der Schule kämpfen (im Open Access verfügbar)
Tina Spies / Elisabeth Tuider / Manja Dimitra Kotsas / Tom Fixemer / Hazal Budak-Kim: Intersektionale Diskriminierung – Verhandlungen in der Rechts- und Antidiskriminierungspraxis (im Open Access verfügbar)
Positionen
Tinka Maria Greve: Einatmen, Ausatmen. Warum Emotionen politisch sind – Überlegungen für eine machtkritische und somatische Bildungsarbeit
Heike Winzenried: Der Aufenthaltsstatus als Diskriminierungskategorie?
Beiträge aus der Praxis
Sylvia Nienhaus: Diversitätssensibles Handeln in Kitas und OGS – Ein Transferprojekt
Franziska Geib: Kategorielle Verstrickungen – Ein Blick auf taube* Menschen und ihre Teilhabe am Arbeitsleben
Offener Themenbereich
Beiträge aus der Wissenschaft
Käthe von Bose: Zwischen Emanzipationsanspruch und Exklusion: Zum doing gender and doing class in exklusiven Clubs
Jürgen Budde / Florian Cristóbal Klenk: Differenz und Nicht│Zugehörigkeit an Minderheitenschulen in der deutsch-dänischen Grenzregion
Forschungsskizzen
Brigitte Biehl: Gender und digitales Arbeiten: Skizzen und Tagebücher als künstlerische Forschungsmethoden
Beiträge aus der Praxis
Andrea Rothe / Theresa Lackner: Zehn Jahre Cross-Mentoring-Programm für Ärztinnen in der München Klinik – Eine Bilanz
Aktuelles
Anne Kardasch / Lisa Kalkowski: Tagungsbericht: „Diversity und Diskriminierungsschutz weiterdenken“. Fachtagung des Netzwerks „Deutschsprachige Diversitätsforschung“ an der Georg-August-Universität Göttingen
Moniq Muyargas / Yvonne Wechuli / Marianne Hirschberg: Call for papers for ZDfm issue 1/2027: Cripping and queering age(ing)
Die (Gast-)Herausgeber*innen der ZDfm: Dank an die Gutachter*innen
Einzelbeitrag-Download (Open Access/Gebühr): zdfm.budrich-journals.de
Sie können sich hier für den ZDfm-Alert anmelden.
Abstracts
Diversität sichtbar machen – Evaluation von Schulen durch die Schulinspektionen. Evaluation von Schulen durch die Schulinspektionen (Anne Piezunka und Vera Moser)
Schulinspektionen evaluieren die Qualität von Einzelschulen. Dieser Beitrag analysiert, wie Schulinspektionen in ihren Erhebungsinstrumenten, z.B. Unterrichtsbeobachtungsbögen, die Diversität von Lerngruppen operationalisieren. Der Fokus liegt auf Kategorien wie sonderpädagogischer Förderbedarf, Migrationshintergrund, sozioökonomischer Status und Gender sowie der Konstruktion von Leistung. Durch die Analyse wird deutlich, dass durch die Erhebungsinstrumente nur begrenzt Aussagen über Ungleichheiten gemacht werden können. Dabei wird auch in den Blick genommen, welche Herausforderungen mit der expliziten Verwendung von Labels einhergehen. Als theoretischer Rahmen dienen Arbeiten zu Diversität in statistischen Datenerhebungen sowie zentrale Diskurse im Kontext der Inklusionsforschung. Der Beitrag diskutiert Potenziale und Grenzen der aktuellen Erhebungsinstrumente und beleuchtet den Balanceakt zwischen Sichtbarmachung von Ungleichheiten und der Vermeidung stigmatisierender Etikettierungen. Schlagwörter: Schulinspektionen; Diversität; Bildungsmonitoring; Inklusion, Humandifferenzierung
» Einzelbeitrag kaufen (Budrich Journals)
Rassismuskritische Analyse von Kinderbüchern. Empirische Befunde aus einem Kooperationsprojekt (Simon Goebel)
Der Beitrag befasst sich mit der gegenwärtigen, deutschsprachigen Auseinandersetzung um Rassismus in Kinderbüchern und begründet die Notwendigkeit einer rassismuskritischen Analyse von Kinderbüchern. Am Beispiel eines Kooperationsprojekts zwischen der Technischen Hochschule Augsburg und der Stadtbücherei Augsburg wird dargestellt, wie eine systematische Analyse zahlreicher Kinderbücher stattfinden kann, um die Ergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Schließlich werden einige empirische Befunde aus diesem Projekt typisiert und exemplarisch präsentiert. Schlagwörter: Kinderbücher, Rassismus, Diversität, Soziale Arbeit
» Einzelbeitrag kaufen (Budrich Journals)
Mit Antidiskriminierungsberatung gegen Rassismus in der Schule kämpfen (Christina Biel und Cristina Raffaele)
Im Zuge des politisch errungenen Ausbaus von Antidiskriminierung haben auch zivilgesellschaftliche Antidiskriminierungsberatungsstellen (ZADB) eine Institutionalisierung erfahren. Wie ZADB Rassismus in der Schule bearbeiten und welche feldspezifischen Widersprüche sie dabei navigieren, ist Gegenstand dieses Beitrags. Durch eine Inhaltsanalyse von Interviews mit Mitarbeiter*innen von ZADB in Berlin wird aus konflikt- und rassismustheoretischer Perspektive gezeigt, dass ZADB Rassismus in der Schule auf allen Ebenen adressieren und dabei durch das Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz eine Stärkung erfahren. Durch die Notwendigkeit, Rassismus in rechtliche Kategorien zu übersetzen und als Einzelfall zu bearbeiten, entstehen aber auch Spannungsmomente. Erschwert wird die Bearbeitung von Rassismus zudem durch schulische Routinen der Abwehr. Damit gibt der Beitrag Aufschluss darüber, wie und unter welchen antidiskriminierungspolitischen und gesellschaftlichen Bedingungen ZADB Rassismus in der Schule adressieren. Schlagwörter: Institutioneller Rassismus, Beratung gegen Rassismus, Rassismus und Bildung
» Einzelbeitrag kostenlos herunterladen (Budrich Journals)
Intersektionale Diskriminierung – Verhandlungen in der Rechts- und Antidiskriminierungspraxis (Tina Spies, Elisabeth Tuider, Manja Dimitra Kotsas, Tom Fixemer und Hazal Budak-Kim)
Seit der transatlantischen Reise des Intersektionalitätskonzepts hat sich ein Verständnis von Intersektionalität – als Heuristik, als Analysetool, als Herrschaftskritik – auch in den deutschsprachigen Sozialwissenschaften etabliert und zugleich ausdifferenziert. Dem vorliegenden Beitrag liegt ein anti- bzw. postkategoriales Verständnis von Intersektionalität zugrunde, das strukturelle Macht- und Herrschaftsverhältnisse betont und gleichzeitig auf ein anti-essentialistisches, nicht-identitätslogisches Verständnis von Differenzen rekurriert. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Strukturelle Diskriminierung in der Rechts- und Beratungspraxis – Entwicklung von Methoden der mehrdimensionalen Diskriminierungsforschung (EMMD)“ sind wir den Diskursivierungen und Positionierungen von intersektionaler Diskriminierung in der Rechts- und Beratungspraxis nachgegangen. Deutlich wurde dabei, dass das Wissen um intersektionale Diskriminierung in der Rechts- und Beratungspraxis vorhanden ist, und in der Antidiskriminierungsberatung sowie in der Rechtsprechung verhandelt und zum Einsatz gebracht wird. Letztlich aber bleibt insbesondere die Rechtspraxis einem additiven Verständnis von intersektionaler Diskriminierung verhaftet. Schlagwörter: Intersektionalität, Mehrfachdiskriminierung, AGG, Rechts- und Beratungspraxis
» Einzelbeitrag kostenlos herunterladen (Budrich Journals)
Zwischen Emanzipationsanspruch und Exklusion: Zum doing gender and doing class in exklusiven Clubs (Käthe von Bose)
In dem Beitrag geht es um die Frage, wie in exklusiven (Frauen-)Clubs Zugehörigkeit hergestellt wird und welche Rolle Geschlecht dabei spielt. Auf Grundlage teilnehmender Beobachtungen sowie leitfadengestützter Interviews mit Clubmitgliedern werden zentrale Dimensionen eines doing exclusivity herausgearbeitet. Es wird deutlich, dass Zugehörigkeit in den Clubs maßgeblich über doing gender and doing class hergestellt wird. Zudem zeigen sich Ambivalenzen zwischen dem Anspruch der Clubs auf Geschlechtergleichheit und Schließungsmechanismen. Ziel des Artikels ist es, einen Beitrag zu einer geschlechterkritischen Privilegierungsforschung zu leisten. Schlagwörter: Exklusivität, Exklusion, Geschlecht, Klasse, Privilegien
» Einzelbeitrag kaufen (Budrich Journals)
Differenz und Nicht│Zugehörigkeit an Minderheitenschulen in der deutsch-dänischen Grenzregion (Jürgen Budde und Florian Cristóbal Klenk)
Auf Grundlage einer qualitativen Fallstudie (Interviews, teilnehmende Beobachtungen) werden Figurationen von Nicht│Zugehörigkeit an Minderheitenschulen in der Region Sønderjylland-Südschleswig rekonstruiert. Die Analyseergebnisse zeigen, dass die Entdramatisierung von Differenzkategorien (z.B. sexuelle Orientierung, Befähigung) Zugehörigkeit im Sinne balancierter Vielfalt verspricht. Zugleich lässt sich eine Abgrenzung gegenüber einer als problematisch gefassten nicht balancierten Vielfalt in deutschen Regelschulen erkennen. Grenzen der Zugehörigkeit werden durch einen sprachlichen und soziokulturellen Habitus des Praktischen gezogen, falls die Identifikation mit der Minderheit gefährdet scheint. Schlagwörter: Differenz, Zugehörigkeit, Grenzregion, dänische Minderheit, deutsche Minderheit, Minderheitenschulen
» Einzelbeitrag kaufen (Budrich Journals)
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.