Inhalt
GWP – Gesellschaft. Wirtschaft. Politik
Heft 1-2025, Themen: Bundestagswahl · Wer wählt das BSW? · Wahlalter 16 · Antisemitismus · Die deutsche Israelpolitik · Imperiale Lebensweise · Tierwohl · Europas Wettbewerbsfähigkeit · Menschenrechte · Digitalisierung · Demokratiebildung · Demokratiedämmerung · Dilemma-Methode
Editorial
Online-Archiv
Stichwort: Wahlen in der Bundesrepublik (im Open Access verfügbar)
Meinung
Peter Lintl: Ontologische Dissonanz: Die deutsche Überforderung mit dem Israeldiskurs seit dem 07.10. (im Open Access verfügbar)
Aktuelle Analysen
Thomas Stornig: Wahlalter 16 – Erfahrungen aus Österreich und Konsequenzen für die Politische Bildung
Nils B. Schulz: Digitalisierungsoffensive war gestern. Für mehr Pluralismus in der Medienbildungsdebatte
Wirtschaftspolitische Kolumne
Roland Sturm: Europas Wettbewerbsfähigkeit: Der Draghi-Bericht
Fachaufsätze
Frank Decker: Nach dem Ende der Ampel. Erwägungen zu der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 (im Open Access verfügbar)
Markus Klein / Christoph Kühling: Wer wählt (das Bündnis) Sahra Wagenknecht? Erste Erkenntnisse aus der Forschung und den Wahlen des Jahres 2024
Bastian Vajen / Elizaveta Firsova-Eckert / Michael Nagel / Dirk Lange / Frank Reichert: Demokratiebildung an niedersächsischen Schulen – Der niedersächsische Demokratiebildungserlass und seine Wahrnehmung durch Lehrkräfte
Axel Schulte: Menschenrechte zwischen multipler Gefährdung und effektivem Schutz
Essay
Markus Wissen / Ulrich Brand: Kapitalismus am Limit. Vertiefung und Krise der imperialen Lebensweise
Kontrovers dokumentiert
Sebastian Ihle: Die Tierwohlabgabe – (k)eine Lösung für mehr Tierwohl?!
Didaktik der Sozialwissenschaften
Hannes Reichert: Die Dilemma-Methode in der politischen Bildung am Beispiel des Falls Daschner
Alexander Loske / Felix Kirchhof / Gudrun Hentges: „Es ist einfach traurig, dass es halt noch so ein, zwei Menschen davon gibt“. Schüler:innen-Vorstellungen von Antisemitismus und Implikationen für die politische Bildung
Das besondere Buch
Manfred G. Schmidt: Demokratiedämmerung? Über Veith Selk: Demokratiedämmerung. Eine Kritik der Demokratietheorie
Rezensionen
Johannes Jöhnck: Helmar Schöne, Gordon Carmele (Hg.) (2024): Demokratiebildung in der Schule. Kontroversen um das Bildungsziel Demokratie
Felix Kirchhof: Elizaveta Firsova-Eckert/ Kai E. Schubert (Hg.) (2024): Israelbezogener Antisemitismus, der Nahostkonflikt und Bildung. Analysen und didaktische Impulse
Einzelbeitrag-Download (Open Access/Gebühr): gwp.budrich-journals.de
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Abstracts
Ontologische Dissonanz: Die deutsche Überforderung mit dem Israeldiskurs seit dem 07.10. (Peter Lintl)
In Deutschland reißen die Debatten um die richtige Positionierung zum Gaza-Krieg, der Streit um das, was gesagt werden darf und was antisemitisch ist, bis hin zu Fragen nach den richtigen Lehren aus der Geschichte nicht ab. Der Essay versucht zu zeigen, wie im Diskurs über den Konflikt auch um Grundpfeiler deutscher Identität gestritten wird, wie diese in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen, von den Protagonisten aber auch zunehmend gegeneinander ausgespielt werden und der Diskurs dadurch an Schärfe gewinnt. Dies war bereits vor dem Terroranschlag vom 07.10. und dem anschließenden Gaza-Krieg angelegt, hat aber dadurch eine deutliche Zuspitzung erfahren, gerade weil die Ereignisse als existenzieller Konflikt für beide Seiten wahrgenommenund artikuliert werden. Schlagwörter: Gaza-Krieg, Israel, deutsche Identität, Antisemitismus, Konflikt
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Wahlalter 16 – Erfahrungen aus Österreich und Konsequenzen für die Politische Bildung (Thomas Stornig)
Anlässlich der im Juni 2024 erstmals unter Einbezug von 16- und 17-Jährigen in Deutschland durchgeführten Europawahl wirft der Beitrag einen Blick auf Österreich, wo bereits seit der allgemeinen Wahlaltersenkung 2007 Erfahrungen mit Wählen mit 16 vorliegen. Befunde machen sichtbar, dass sich das Wahlverhalten der jungen Bürger:innen nicht wesentlich von dem der älteren unterscheidet, verweisen jedoch auf Praxisprobleme der Politischen Bildung. Darüber hinaus werden Folgerungen für die Politische Bildung formuliert, wie diese die Aufgabe der Vorbereitung von Jungwähler:innen besser erfüllen kann. Schlagwörter: Wählen mit 16, Österreich, Schule, Politische Bildung, Europawahl
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Digitalisierungsoffensive war gestern. Für mehr Pluralismus in der Medienbildungsdebatte (Nils B. Schulz)
Mitten in der Take-Off-Phase der deutschen Bildungs-Digitalisierung kommen jetzt die bremsenden Warnungen – und zwar gerade aus den Ländern, an denen man sich so sehr orientiert hatte: aus Skandinavien. Aber auch in Deutschland plädieren immer mehr Medienwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Lehrkräfte für eine moderate Integration von Digitaltechnik in den Unterricht. Viele von ihnen befürworten eine antizyklische Medienbildung, die der senso-motorischen und psychischen Entwicklung von Kindern entspricht. In diesem Sinne wirbt der Essay für einen neuen Medien- und Methodenpluralismus. Schlagwörter: Kritik, Digitalisierung, Bildung, Medienmündigkeit
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Europas Wettbewerbsfähigkeit: Der Draghi-Bericht (Roland Sturm)
2024 legte Mario Draghi, im Auftrag der Europäischen Kommission einen Bericht zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit der EU in der Welt vor. Der Bericht identifiziert Hindernisse für die Wettbewerbsfähigkeit der EU, wie zu hohe Energiepreise, mangelnde Digitalisierung, keine sichere Rohstoffversorgung. Als wichtigen Reformschritt sieht Draghi eine Stärkung der Rolle der Kommission finanziert durch neue Schulden. Schlagwörter: Governance, Industriepolitik, Wettbewerbspolitik, Mehrebenenregierung
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Nach dem Ende der Ampel. Erwägungen zu der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 (Frank Decker)
Nach dem vorzeitigen Ende der Koalition aus SPD, FDP und Grünen finden in der Bundesrepublik am 23. Februar 2025 zum vierten Mal vorgezogene Neuwahlen statt. Die „Ampel“ scheiterte nach verheißungsvollem Start an letztlich unüberbrückbaren Differenzen zwischen SPD/Grünen und der FDP in der Wirtschaftspolitik. Der beispiellose Ansehensverlust der Regierungsparteien ab dem Herbst 2022 verschafft der Union eine gute Ausgangsposition für den Machtwechsel. Ob sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden kann, bleibt aber offen. Mit sorgenvoller Spannung wird auch das Abschneiden der Randparteien erwartet. Schlagwörter: Große Koalition, Remigration, Bundesverfassungsgericht, Wahlkampf
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Wer wählt (das Bündnis) Sahra Wagenknecht? Erste Erkenntnisse aus der Forschung und den Wahlen des Jahres 2024 (Markus Klein / Christoph Kühling)
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist gekennzeichnet durch ein extremes Maß an Personalisierung und eine links-autoritäre politische Positionierung. Für seine Wählerinnen und Wähler von besonderer Bedeutung sind neben den migrationskritischen Positionen des BSW vor allem dessen Ablehnung der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Die Wählerinnen und Wähler des BSW weisen in ihren Einstellungen viele Übereinstimmungen mit denen der AfD auf. Gleichwohl gewinnt das BSW nur wenige Stimmen von den Rechtspopulisten. Das BSW steht für einen salonfähigen Anti-Kriegs-Populismus mit attraktivem Gesicht. Es spricht Unzufriedene an, die den Schritt nach Rechtsaußen nicht gehen wollen. Schlagwörter: Sahra Wagenknecht, Populismus, links-autoritär, Personalisierung, Protest
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Demokratiebildung an niedersächsischen Schulen. Der niedersächsische Demokratiebildungserlass und seine Wahrnehmung durch Lehrkräfte (Bastian Vajen, Elizaveta Firsova-Eckert, Michael Nagel, Dirk Lange & Frank Reichert)
Im Rahmen dieses Artikels werden erste Ergebnisse der Demokratiebildungs-Studie (DebiS) vorgestellt, in deren Rahmen der Einfluss des seit Juni 2021 in Niedersachsen geltenden Runderlasses „Stärkung der Demokratiebildung an öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft“ auf die Überzeugungen und Praxen von Lehrkräften untersucht werden soll. Im Folgenden wird vor allem die Wahrnehmung des Erlasses durch Lehrkräfte sowie ein möglicher Einfluss der Lehrqualifikation auf diese Wahrnehmung vorgestellt. Schlagwörter: Demokratiebildung, Lehrerbildung, Schulforschung, Lehrerfortbildung
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Menschenrechte zwischen multipler Gefährdung und effektivem Schutz (Axel Schulte)
In dem Beitrag wird analysiert, unter welchen Gesichtspunkten Menschenrechte bedeutsam, welchen Gefährdungen sie ausgesetzt und welche Schwierigkeiten bei ihrem Schutz zusätzlich zu bewältigen sind. Schlagwörter: Menschenrechte, Demokratie, Politik, Recht, Macht
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Kapitalismus am Limit. Vertiefung und Krise der imperialen Lebensweise (Markus Wissen / Ulrich Brand)
Die vielfältigen Krisen, die sich in jüngerer Zeit zugespitzt haben, deuten darauf hin, dass die kapitalistische Produktionsweise an ihr Limit geraten ist. Das liegt nicht zuletzt an der ihr innewohnenden Tendenz, die eigenen Voraussetzungen in Gestalt von Natur oder Reproduktionsarbeit durch (unentgeltliche) Aneignung zu zerstören. Mit dem Konzept der „imperialen Lebensweise“ – das wir in die aktuellen Debatten um das „Anthropozän“ und „Kapitalozän“ einordnen – lässt sich begreifen, warum diese zerstörerische Tendenz trotz des immer genaueren Wissens um sozial-ökologische Zusammenhänge fortwirkt: Nicht-nachhaltige Produktions- und Konsummuster werden in Alltagspraxen normalisiert, ihre Veränderung wird dadurch erschwert. Alternativen müssen an diesen Mustern und ihren Widersprüchen ansetzen. Für die Politische Bildung kann solch eine Perspektive fruchtbar sein, weil sie Denk- und Handlungsräume öffnet. Am Ende des Textes skizzieren wir den Begriff der „transformativen Zellen“. Schlagwörter: Imperiale Lebensweise, Nachhaltigkeit, Kapitalismus, Transformation
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Die Tierwohlabgabe – (k)eine Lösung für mehr Tierwohl?! (Sebastian Ihle)
Seit längerem werden die Haltungsmethoden in der Nutztierhaltung aus Tierschutzgründen kritisiert. Bestrebungen zur Verbesserung des Tierwohls stehen jedoch in starkem Kontrast zu der auf Exportsteigerung und Wettbewerb ausgerichteten Nutztierhaltung – denn Tierwohl ist nicht wirtschaftlich. Hinsichtlich der Frage, wie die Nutztierhaltung den Ansprüchen an den Tier- und Umweltschutz entsprechen und dennoch wettbewerbsfähig bleiben kann, wird in Deutschland seit einigen Jahren die Einführung einer Tierwohlabgabe diskutiert. Die zusammengestellten Berichte verweisen auf ein zähes Ringen um bessere Bedingungen in der Nutztierhaltung. Schlagwörter: Landwirtschaft, Nutztierhaltung, Tierwohl, Tierwohlabgabe
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Die Dilemma-Methode in der politischen Bildung am Beispiel des Falls Daschner (Hannes Reichert)
Trotz unterschiedlicher Ursachenbeschreibungen und Interpretationen herrscht Einigkeit darüber, dass sowohl ein gesellschaftlicher Wandel als auch ein Wandel der Werte zu beobachten ist. Infolgedessen ist die Identitätsbildung und die demokratische Integration immer mehr eine individuelle Aufgabe. Wertebildung ist dementsprechend eine der zentralen Aufgaben der politischen Bildung. Die Dilemma-Methode als politikdidaktische Makromethode nutzt das Stufenmodell von Lawrence Kohlberg und ist – im Gegensatz zur klassischen Werteerziehung – vor allem an den Begründungen, die den Urteilen bzw. Entscheidungen zugrunde liegen, interessiert. Im folgenden Artikel soll eine Unterrichtsreihe zur Dilemma-Methode am Beispiel des Daschner-Dilemmas vorgestellt werden. Schlagwörter: Wertewandel, Identitätsbildung, Mündigkeit, Wertebildung, Dilemma-Methode
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„Es ist einfach traurig, dass es halt noch so ein, zwei Menschen davon gibt“. Schüler:innen-Vorstellungen von Antisemitismus und Implikationen für die politische Bildung (Alexander Loske, Felix Kirchhof und Gudrun Hentges)
Nach einem Überblick über aktuelle Befunde aus der empirischen Forschung zu Antisemitismus und Bildung erfolgt die Darstellung von Forschungsergebnissen zu Schüler:innenvorstellungen von Antisemitismus. Auf dieser Grundlage werden abschließend Handlungsempfehlungen für die politische Bildung herausgearbeitet. Schlagwörter: Antisemitismus, Vorstellungsforschung, Subjektorientierung, Schule, Bildung
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